Lesung mit Christine Theml und Annette Böhmer

Datum:
06/11/2024

Uhrzeit:
18:00 - 20:00

„Alle meine Artikel sind Liebesbriefe“- Milena Jesenska, eine vielgelesene Journalistin in Prag ab 1920 bis zu Gefangenschaft und Tod im KZ Ravensbrück 1944

Berühmt ist sie heute wegen Franz Kafkas „Briefe an Milena“, die er mit ihr von 1920-1923 wechselte, allerdings sind Milenas Briefe verschollen. Sie war eine hochtalentierte Journalistin, die vor allem das Leben der kleinen Leute in liebevollen Details beschrieb. „Aufmerksamkeit für das Detail macht aufmerksam für das Große, und die Liebe fürs Kleine befreit uns von Kleinlichkeit.“ – das war ihr Motto. Sie war mehrfach verheiratet, brachte 1928 ein Mädchen zur Welt, Honza. Das Glück schien perfekt. Der 2. Weltkrieg zerstörte es. Milena Jesenska half im Widerstand Juden und anderen von den Nazis verfolgten Menschen und wußte um die Gefahr, in die sie sich begab. Tasächlich wurde sie verraten und von den Machthabern in Dresden vor Gericht angeklagt. Obwohl sie aus Mangel an Beweisen freigesprochen wurde, transportierte man sie ins KZ Ravensbrück, wo sie auch aufgrund ihrer Hilfsbereitschaft und beispielhaften Mut vielen Überlebenden im Gedächtnis blieb. Am 17. Mai 1944 starb sie an Nierenversagen. Ihrem Vater und ihrer Tochter blieben Trauer und Stolz auf Tochter und Mutter.

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